Aus der Fotoserie zur Rubrik «Todesexpertin des Monats» www.ossarium.ch 2018. Foto: Yves Müller
Vor dem Winkelried-Denkmal in Stans, 1983. Foto: Emanuel Ammon/AURA
«Es lebe der Totentanz»
Regula Odermatt-Bürgi (1944-2021) war eine bedeutende Kunsthistorikerin der Innerschweiz. Sie war Expertin für Beinhäuser und Totentänze und eine gesellschaftspolitisch engagierte Nidwaldnerin.
«Sie hat viel in Bewegung gesetzt und viel für Nidwalden getan. Nicht nur Josef, auch sie hätte für ihr vielfältiges und grosses Lebenswerk den Innerschweizer Kulturpreis verdient. Aber eben! Sie war ‹nur› eine Frau. Wäre sie ein Mann gewesen, so hätte sie trotz aller Ecken und Kanten, diese oder irgendeine andere wichtige Auszeichnung erhalten.»
Brigitt Flüeler
Ausstellung Josef Odermatt, Balsthal 1976. Foto: Unbekannt
«Für mich war sie die Frau! Intelligent, ja gescheit, gewitzt, kritisch, selbstkritisch, widerspenstig, hart in der Sache, nie verletzend.
Dabei auch noch schön, nie andere in den Schatten stellend, bescheiden, mit einem ansteckenden Lachen und einem grossen, sehr grossen Herz, in die sie letztendlich auch ihre (nicht wenigen) Widersacher schloss.»
M. S.-B.
Vortrag «Dada in Nidwalden», 2017. Foto: Romano Cuonz
«Regula war oft Gesprächsthema am politisierenden Tisch unserer Familie. Vater war naturgemäss oft anderer Meinung, hat aber immer respektvoll von der klugen, historisch und kulturell Bewanderten und besten Landsgemeinde-Rednerin aller Zeiten geschwärmt. Regula bleibt uns kulturell interessierten Menschen als Leuchtturm in Erinnerung – eine nidwaldnerisch eigensinnige Frau.»
Niklaus Reinhard
Aus der Fotoserie zur Rubrik «Todesexpertin des Monats» www.ossarium.ch, 2018. Foto: Yves Müller
Regula war für mich eine verwandte Seele – und so viele davon trifft man nicht im Leben. Sie hat mich und Yves Müller von Anfang an unterstützt bei unseren Projekten über Beinhäuser, sie hat einen Aufsatz für unser Buch zu diesem Thema beigetragen, sie war an der Vernissage, hat uns mehrere Male durch Stans, auch durch Wolhusen geführt, mit uns gemeinsam Radiointerviews bestritten, mit uns diskutiert, Kaffee getrunken und auch gelacht. Ich habe sie enorm bewundert für ihr reiches Wissen, nicht nur über Beinhäuser.
Anna Höpflinger
2006, Foto: Josef Odermatt
« C’était avant tout, pour moi une grande amie, avec qui il était toujours enrichissant de partager. Elle était d’une immense générosité: j’ai reçu d’elle, alors que nous nous connaissions à peine, toute une documentation concernant les sujets qu’elle avait déjà travaillés et qui pouvaient être utiles à mes propres recherches. Quand je lui renvoyais ce que j’en avais fait, j’attendais son avis, inquiet et conscient de ne pas être à la hauteur, mais la réponse était toujours bienveillante et encourageante. Dans la tristesse de sa disparition, une seule chose me réjouit, c’est de voir toute l’admiration et la fraternité qu’elle a suscitée autour d’elle, que ce soit dans sa famille très unie, dans l’association suisse, dans ses écrits et ses combats. Une vraie Vie ! Une grande dame ! »
Didier Jugan, Danses Macabres d’Europe, Bulletin 68, Mars 2021
Grosser Aletschgletscher, 2015. Foto: Lea Odermatt
Die traurige Nachricht, dass Regula jetzt mit den Schneeflöckchen von dieser Welt gegangen ist, bewegt auch uns (…) Regula war eine grosse, starke Persönlichkeit – eine wache, tapfere, schöne und gescheite Frau. Sie hat uns und die Welt bereichert und so viel Bleibendes und Wissenswertes hinterlassen – ihre Art und Ausstrahlung und ihr faszinierendes Erzählen.
Barbara und Heini Gut
Beim Einrichten der Ausstellung von Josef Odermatt in der Turbine Giswil, 2007. Foto: Urs Flüeler
«In der ganzen Zeit sprach sie mit Gelassenheit und Ruhe über den nahenden Tod. In einem Mail kurz vor Weihnachten schrieb sie: Es war eine schöne Zeit mit euch – es lebe der Totentanz!!»
Franz Egger, Totentanz-Vereinigung Schweiz
